Die Städtischen

Die Wallensteingruppe "Die Städtischen" stellt die reichsstädtische Obrigkeit zur Zeit des Wallenstein'schen Aufenthaltes in Memmingen dar. Auftretend in der strengen schwarzen spanischen Tracht mit Halskrause und Zylinder, sind sie aufgeteilt in die Kirchenältesten, die Geheimen und die Räte.

Die Kirchenältesten waren die weltliche Spitze der reichsstädtischen Kirche. Sie leiteten neben dem Superintendent die Kirchenpolitik der Reichsstadt. Ihnen war auch die Personalleitung der Reichsstadtkirche anvertraut. In ihrem Gremium wurden die Pfarrer gewählt und bestellt. Sie bestimmten zusammen mit dem Ersten Pfarrer an St. Martin gewissermaßen den Glauben der Reichsstadt.
Die Geheimen waren die Mitglieder des Inneren Rates, der zusammen mit dem Bürgermeister und dem Stadtmann die reichsstädtische Politik bestimmte. Dieser Innere, auch Kleiner Rat genannt, bestand aus den 3 Bürgermeistern, von denen jeder 4 Monate lang die Amtsgeschäfte führt. Sie waren Angehörige des Patriziates und hatten 12 Ratgeber. 5 aus den Geschlechtern und 7 aus den Zünften. Die Geheimen führen lebenslänglich die Ratsgeschäfte.

Ebenso die Räte, die dritte Gruppe der Städtischen. Diese 44 lebenslänglich gewählten Räte bildeten mit den 16 Stadtrichtern den Großen Rat. Er war also die kommunalpolitische Basis der Stadtregierung.

Diese Verfassung wurde 1551 durch Kaiser Karl V. eingeführt. Sie löste die alte Zunftverfassung aus dem 14. Jahrhundert ab und blieb bis zum Übergang an Bayern 1803 in Kraft.

Diese Vereinsgruppe umfasst heute fast 90 Mitglieder unter ihrem Gruppenleiter Thomas Hörmann. Zum Gruppenabend trifft man sich an jedem vierten Dienstag im Monat im Weinhaus zum Löwen um 19.30 Uhr.



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