Marketenderei
Der Begriff Marketender stammt aus dem lateinischen „Mercatante“ und kann mit Händler oder Kaufmann übersetzt werden. Er wurde im mittelalterlichen Militärwesen benutzt und die historische Marketenderei gehörte zum Tross der spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Heere.
Die Marketenderei begleitete damals das Heer und befriedigte in erster Linie die leiblichen Bedürfnisse der Soldaten. In der Hauptsache waren es Marketenderinnen, die Brot, Wein, Fleisch und andere Lebensmittel, aber auch sämtliche Gebrauchsgegenstände verkauften.
Die Moral war in dieser Gruppe damals nicht sonderlich gefragt. So genannte Hurenwaibel (Offiziere für das Weiber- und Hurenvolk) sorgten dafür, dass nicht jede Marketenderin zum Freiwild wurde.
Die Hurenwaibel hatten auch Vollmachten der Gerichtsbarkeit über die Marketenderinnen. Selbst in der Ausbildung der Frauen an den Waffen und in der Koordination für spezielle Dienste bevorzugter Liebesdienerinnen waren die Hurenwaibel damals tätig.
Die Gruppe besteht seit den ersten Wallensteinfestpielen im Jahre 1980 (gegründet 1979) und umfasst gegenwärtig ca. 70 Personen - darunter Kinder, Männer und Frauen. Auch noch in der heutigen Zeit ist die Marketenderei für die Bewirtung zuständig. Aber nicht mehr für das Heer, sondern für hungrige und durstige Besucher des historischen Lagers in der Memminger Grimmelschanze. Dort können sich die „Zivilisten“ gemütlich in der überdachten Gästeecke stärken und ganz nah das Leben der Marketenderei anno 1630 beobachten.
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